GPSMAP 66s Newbie

Fragen und Antworten zu Garmin GPSMAP 66
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MDH
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GPSMAP 66s Newbie

Beitrag von MDH »

Ich habe mir kürzlich das GPSMAP 66s zugelegt und einige Fragen dazu.

Ich verwende das GPSMAP 66s hauptsächlich zum Wandern und für Radtouren, und zwar so, dass ich heruntergeladenen Tracks nachlaufen/nachfahren möchte.

Da gibt es ein paar Dinge, die mich am GPSMAP stören bzw. die ich schlecht gelöst finde (zumindest unpassend für die Art und Weise, wie ich das Gerät verwenden möchte). Vielleicht liegen vereinzelt Bedienungsfehler vor oder es gibt Möglichkeiten, die ich nur noch nicht entdeckt habe. Vielleicht kann mir jemand bei dem einen oder anderen Punkt mit seinen Erfahrungen aushelfen:

1. Die Trackaufzeichnung: die Aufzeichnung startet gleich, sobald ich das Gerät einschalte. Und aufgezeichnet wird ein ganzer Tag (so wie ich es eingestellt habe). Warum kann nicht einfach eine bestimmte Aktivität aufgezeichnet werden? Genauso wie bei meiner Fenix Uhr - da drücke ich auf den Knopf, wähle die Aktivität und es geht los. Dann drücke ich nochmal drauf, und beende die Aktion. Fertig. Genau diese Aktion wird aufgezeichnet. Nichts davor, nichts danach. Beim GPSMAP muss ich zusätzlich noch die Reisedaten zurücksetzen, bevor es "wirklich" losgeht, und wenn ich den Track im Nachhinein importiere, habe ich alles zum Tag dabei, was mit meiner Tour vielleicht garnichts zu tun hat und muss das mühsam in BaseCamp nachbearbeiten, wenn ich das aktivitätsweise archivieren möchte. Gibts da ev. ein Best-Practice?

2. Ein Track ist ja nur eine Linie auf der Karte, die ich nachfahren kann. Aber was wird dann nach der Trackauswahl mit "Los" überhaupt gestartet? Es findet ja keine Navigation statt, es gibt keine Abbiegehinweise...? Was wird hier gestartet? Ich verstehe es nicht wirklich...

3. Route/Track: Der Unterschied ist mir prinzipiell klar. Ich habe allerdings auch auf Tracks eine Ankunftszeit bzw. eine Entfernung zum Ziel. Woher kommt das? Wie oder wonach berechnet sich das? Luftlinie zum Ziel? Entlang der Tracklinie zum Ziel? Von wo weg gerechnet? Ist Ziel = Endpunkt des Tracks? Ich steige auf Tracks - vor allem auf Rundtracks - auch nicht immer beim "Start" ein. Oder ich muss mich von meinem Standort zuerst zum Track "hinarbeiten". Kann ich dann mit den Angaben zur Zielzeit oder Entfernung zum Ziel überhaupt etwas anfangen?

4. Radnavigation: gibt es keine Navigation fürs Fahrrad, die mich auf dem Track hält (mit Abbiegehinweisen), aber im Falle, dass ich den Track verlasse, einfach auf kürzesten Weg wieder zum Track zurückführt (aber keinen neuen Track/Route berechnet)? Route mit Neuberechnung ist mir "zuviel", Track ohne Abbiegehinweise ist mir "zuwenig". Irgendwas dazwischen wäre hilfreich. Gibt's sowas?

5. Die Restzeit- oder Zielzeitanzeige: Das GPSMAP muss für die Berechnung der Ankunftszeit irgendeinen Durchschnitt heranziehen - das erscheint nachvollziehbar. Aber es nimmt scheinbar nur die zurückgelegte Strecke und vergleicht die Durchschnittsgeschwindigkeit mit der aktuellen Geschwindigkeit. Das führt bei Wanderungen, wo ich immer mit annähernd gleicher Geschwindigkeit unterwegs bin, noch zu halbwegs brauchbaren Ergebnissen. Aber beim Biken ist das anders: fahre ich langsam, schnellt die Ankunftszeit nach oben. Fahre ich schnell, umgekehrt. So weit, so logisch. Es wird aber offenbar keinerlei Steigung berücksichtigt. Dass ich bergauf vielleicht nur mit 5 km/h unterwegs bin und bergab mit 50, ist dem Streckenprofil geschuldet. Aber das GPS zeigt bei langsamer Fahrt Ankunftszeit z.B. 20:00 Uhr, und bei schneller Fahrt 2min später eine Ankunftszeit von vielleicht 15:00 Uhr - die Differenz zwischen den Zeiten ist dabei u.U. größer, als ich überhaupt für die gesamte Strecke benötige. D.h. wenn ich einen Berg in 2h hinauffahre, für den ich im Runterfahren realistisch 15min benötige, sagt mir das GPS oben am Gipfel, dass ich jetzt nochmal 2h benötige, weil ich für die erste Hälfte der Strecke schließlich auch 2h benötigt habe. Das ist absolut unbrauchbar und ich verstehe es nicht - im GPS steckt ja ein Computer, der weiß, was vor mir liegt, welche Steigung für wie lange etc. Es wäre doch verhältnismäßig einfach, meine Durchschnittsgeschwindigkeit von sagen wir 25 km/h auf der Geraden je nach Steigung/Gefälle prozentuell geringer bzw. höher in die Berechnung einfließen zu lassen. Das GPS hat ja alle Daten dazu und wüsste dann, dass ich nach halber Wegstrecke vielleicht schon 90% meiner Fahrzeit absolviert habe. Das finde ich abartig schlecht gelöst. In unbekanntem Gelände finde ich die Restzeitanzeige für die Abschätzung der Ankunftszeit schon sehr relevant, für Krafteinteilung, bei herannahender Schlechtwetterfront, ob man noch bei Tageslicht ankommt oder aufs Tempo drücken sollte, oder ob noch eine längere Pause drinnen ist oder vielleicht besser eine kürzere Route wählen sollte.

Ich hoffe, es findet sich jemand, der hier den einen oder anderen Punkt etwas aufklären kann für mich.

Vielen Dank
Martin

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AdventureMitch
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Re: GPSMAP 66s Newbie

Beitrag von AdventureMitch »

Hallo Martin,

das ist ja ein ganzes Fragen Paket :-)
1. Du kannst es auch so einstellen, dass Du jeweils die Aufzeichnung startest.
2. Ist ein Track aktiv, werden die Zeit und Entfernung zum Ziel angezeigt. Dazu musst Du eventuell die Datenfelder ändern.
3. Vom Standort zum Ziel, das ist der Endpunkt des Tracks. Normal will das GPS zuerst zum Startpunkt und dann zum Ziel und zeigt diese Strecke an.
4. Nein, nur Routennavigation.
5. Es rechnet immer mit der Durchschnittsgeschwindigkeit seit Reset. Ganz so schlau sind die Dinger nicht, mit denken ist wichtig.

Gruß Mitch
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MDH
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Re: GPSMAP 66s Newbie

Beitrag von MDH »

Hallo Mitch,
Ich bin immer noch der Meinung, dass eine "vernünftige" Zielzeitanzeige eine Grundfunktion eines Navigationsgeräts ist. Bei jeden 100 Euro Straßennavi gebe ich ein Ziel ein, und will wissen, a) wie ich dort hin komme und b) wann ich dort bin. Und siehe da: das Billig-Navi kann eine Zielzeit angeben - ohne dass ich auch nur einen Meter gefahren bin! Und es macht sogar einen Unterschied, ob ich den Großglockner rauf- oder runterfahre! Also offensichtlich ist es kein Hexenwerk, eine Durchschnittsgeschwindigkeit und ein Streckenprofil zusammenzunehmen.

Wenn ich im Urlaub in unbekanntem Terrain unterwegs bin und mir denke, jetzt plane ich mal schnell eine 3 Stunden-Tour - das geht nicht bzw. das Garmin unterstützt mich dabei einfach nicht. Da muss ich Google Maps oder andere Tools hervorkramen. Wenn ich einfach nur den Track normal abfahre, springt die Zielzeit ständig hin und her und gibt mir überhaupt keinen Anhaltspunkt, ob ich "in der Zeit" bin oder nicht.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht "mitdenken" will - da kann ich genausogut (besser) auf einer Papierkarte planen. Aber genau darum gehts ja: dass ich es einfacher haben möchte. Schneller, genauer planen kann. Und keinen Laptop oder Papierkarten noch separat benötige. U.a. darum hab ich ja das Navi gekauft.

Nebenbei finde ich es auch höchst kompliziert (wenn überhaupt möglich), einen GPX-Track vom Handy aufs Navi zu bekommen. Wieder ein Urlaubsszenario: bin am Zielort, lade vielleicht eine Tourismus-App herunter, auf der GPX Tracks angeboten werden. Super! Aber wie bekomme ich die Dinger nun aufs Navi? Ja, irgendwie mit Zusatzapps und dem richtigen Handy-Betriebssystem gehts vielleicht. Aber warum macht man es so unnötig kompliziert? Ich möchte eine Handy-App, auf der ich GPX importieren und von dort mit dem GPSMAP synchronisieren kann. Ohne Kabel, ohne Laptop.

Ich war schon öfter in der Gruppe unterwegs und der einzige mit einem Navi. Jeder nimmt an, so eine Planung lässt sich eh immer "aus der Hüfte" machen. Wir wollen spontan zu diesem Aussichtspunkt, dann einen Abstecher zu einem Museum - alles nicht vorher daheim penibel mit Basecamp geplant, sondern während wir unterwegs sind. Jeder denkt: das Navi führt uns ja eh hin. Schön, aber das vom Handy reinzubekommen, ist ein Wahnsinn! Mittlerweile bedauern mich meine Mitstreiter eher, wie ich mit dem Navi kämpfe, soweit sind wir schon.

Wenn das Zeug nicht einfach zu bedienen ist, bedient man es überhaupt nicht!

Ich denke das sind nachvollziehbare Wünsche und im Jahr 2020 müsse sowas eigentlich machbar sein.

Lg Martin
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AdventureMitch
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Re: GPSMAP 66s Newbie

Beitrag von AdventureMitch »

Hi Martin,

das macht es doch, bei mir klappt das gut, egal ob Wandern, MBT oder Kanufahren.
Die "Ankunft am Ziel" wird immer wieder nach berechnet, nach Deiner Geschwindigkeit. Nimm einfach den Mittelwert.

Ich mache leider nicht die Programmierung, ich bin auch nur User :)

Aber ich habe eine Aktion mit meinen Lesern, so können wir hoffentlich Einfluss nehmen:
https://outdoorgpsnavigation.info/aktio ... gpsmap-66/

Du kannst unterwegs aus POIs eine Route machen, das geht einfach und ohne Basecamp.

Grüße Mitch
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